Südfrankreich abseits des Mainstreams

Südfrankreich ist berühmt für seine duftenden, schier endlosen Lavendelfelder, das ausgezeichnete Essen und seine exklusiven Weine. Das sind nur einige Gründe, seinen Urlaub in der Provence, auf Camargue oder an der Côte d’Azur zu verbringen, Orte, die jedes Jahr unzählige Touristen anlocken. Wie kann man einen entspannten und privaten Urlaub verbringen, ohne sich zwischen Besuchermassen wiederzufinden? Einerseits ist hier die Wahl der Urlaubszeit entscheidend, andererseits sind es die kleinen, verträumten Orte und besonderen Sehenswürdigkeiten, die einen einsamen und besonderen Urlaub ermöglichen. Dafür haben wir einige besondere Tipps für Reisen in das wunderschöne Südfrankreich.

Das Naturschauspiel Kaskaden von Sautadet
Starten wir mit einem beeindruckenden Naturschauspiel, den Kaskaden von Sautadet. In dem kleinen Örtchen La Roque-sur-Cèze (es hat nur rund 180 Einwohner) sind die wilden Schluchten und rauschenden Wasserfälle zu finden, die der Fluss Cèze in den weißen Kalkstein gegraben hat. Morgens ist es hier besonders ruhig und man hat etwas Zeit für sich. Auf den Klippen zu klettern ist gefährlich, doch unterhalb der Schluchten ist ein perfekter kleiner Sandstrand, der zur Entspannung einlädt. Man sollte also die Schwimmsachen und den Sonnenschirm nicht vergessen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter geht es nach La Roque-sur-Cèze. La Roque-sur-Cèze ist nicht nur winzig klein, es sind dort auch keine Autos erlaubt. Parken kann man neben dem Weinberg und die Gegend dann zu Fuß erkunden. Dabei sind einige Treppen zu überwinden, doch die Mühe lohnt sich, alles zu sehen. La Roque-sur-Cèze ist eines der schönsten Dörfer Frankreichs. Der Kern des Dorfes sieht noch beinahe so aus wie im Mittelalter und das Schloss mit seiner Kapelle wirkt unglaublich romantisch. Das Schloss befindet sich heute in privatem Besitz und kann leider nicht von innen besichtigt werden. Doch die Atmosphäre ist dennoch unvergleichlich.

Bezauberndes Flair im historischen Städtchen Uzés
Wer sich wie Gott in Frankreich fühlen will, der mischt sich direkt unter die Franzosen, zum Beispiel in dem 8.500 Einwohner-Dorf Uzés. Es liegt genau zwischen dem Meer und den Cevennen und ist ein kleiner Schatz, den es zu entdecken gilt. Die Stadt liegt auf einem Kalksteinplateau und ist von Weinbergen umgeben. Der Weinbau war der wichtigste Wirtschaftsfaktor in dieser Region und prägt ihr Gesicht.

Die besten Fakten rund um Uzés:

Die historische Altstadt wurde vor einigen Jahrzehnten gründlich saniert und erstrahlt seitdem in neuem Glanz.
Die verwinkelten Gassen und liebevoll gestalteten Hinterhöfe sind eine willkommene Abwechslung zu den üblichen Shopping-Malls. Hier kann man wunderbar einkaufen.
Besonders den Markttag am Sonnabend sollte man sich nicht entgehen lassen.
In Uzés wartet zudem der einzige runde Glockenturm in ganz Frankreich darauf, besichtigt zu werden.
Das bezaubernde Flair der ganzen Stadt ist typisch Südfrankreich.


Römische Hinterlassenschaft: der Pont du Gard
Das römische Aquädukt Pont du Gard ist eine historische Wasserleitung und eines der wichtigsten, noch erhaltenen Brückenbauwerke aus der Antike. Faszinierend, wie fortschrittlich die Baukünste der Römer waren und wie gut das Aquädukt auch nach so langer Zeit noch erhalten ist. Immerhin steht man auf 2000 Jahren Geschichte und kann die Macht der Römer beinahe noch mit den Händen greifen, wenn man aus knapp 50 Metern Höhe auf das gewundene Tal des Gardon blickt.
Der Pont du Gard ist nur ein Teilstück der insgesamt 50 Kilometer langen Wasserleitung, die nach Nîmes führt. Das Aquädukt kann ganzjährig besichtigt werden. Mehr Informationen über Eintrittspreise und Veranstaltungen gibt es online.

Pro: Das faszinierende Bauwerk sollte man einmal im Leben gesehen haben. Geschichte hautnah!

Contra: Leider ist der Pont du Gard weltberühmt und von daher meist gut besucht.


Zeitzeugen des Ockerbabbaus: die unterirdischen Gänge der Mines de Bruoux (Ockersteinbrüche von Bruoux)
Zwischen 1848 und dem Ende des zweiten Weltkriegs wurde in Bruoux Ocker abgebaut. Dieser wurde jedoch nicht als Farbe, sondern als Baustoff verwendet. Als er dafür nicht mehr benötigt wurde, gab man den Abbau auf, doch die Minen blieben zurück und können heute besichtigt werden.
Schon die Umgebung ist eine Augenweide, denn die grünen, duftenden Pinienbäume bilden einen starken Kontrast zu den ockerfarbenen Felsen. Diese sind denkmalgeschützt und können während einer Führung besichtigt werden.
Durch drei Rundbögen kommt man in das Inneren der Mine, deren Stollen per Muskelkraft ausgehoben wurden. Insgesamt ist das unterirdische Labyrinth rund 40 km lang, 650 Meter davon können besucht werden.


Wandern auf den Spuren der Römer am Lac Peirou
Idyllisch, einsam und still – wer nach einem solchen Ort sucht, der sollte den Lac Peirou besuchen. Dieser Stausee wurde im 19. Jahrhundert als Speicher für Trinkwasser angelegt. Hier kann man parken und dann eine ausgedehnte Wanderung in Richtung St-Rémy starten. Die Wege sind gut ausgeschildert und erlauben eine problemlose Orientierung, allerdings sollte man für manche Abschnitte schwindelfrei und trittsicher sein. Es muss schroffes Gelände und ein Felstunnel mit Eisenklammern überwunden werden. Doch die Mühe lohnt sich, denn die Aussicht ist faszinierend. Auf dem Weg nach St-Rémy befinden sich glanzvolle Überreste der Römerzeit. Die antike Ausgrabungsstätte der gallorömischen Siedlung von Glanum lädt zu einer Besichtigung ein. Unweit befindet sich der eintorige römische Ehrenbogen Arc municipal und das Mausoleum der Julier, ein Leergrab für die Enkel des Augustus. Nur wenig entfernt findet sich das Kloster St-Paul-de-Mausole aus romanischer Zeit, das mit seiner ursprünglichen Atmosphäre verzaubert.

Das war unsere kleine Tour durch Südfrankreich an ganz besondere Orte, die – zur richtigen Zeit besucht – Entspannung abseits der Touristenströme bieten. Der Besuch eines Weingutes inklusive Verkostung und ein paar Tage an der azurblauen Côte d’Azur, die mit 300 Sonnentagen pro Jahr ein Garant für das gewünschte Sommergefühl ist, gehören natürlich ebenfalls zu einem Urlaub im Süden Frankreichs.

Um Südfrankreich authentisch zu erleben, empfehlen wir Ihnen, eine Ferienvilla an der Cote d´Azur oder ein gepflegtes Ferienhaus in der Provence zu mieten – dann sind Sie mittendrin im Leben der Franzosen.

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