Sommerzeit ist für die meisten Deutschen gleichbedeutend mit Reisezeit. Denn schließlich fallen die großen Ferien, wenn auch von Bundesland zu Bundesland mit leichter Verschiebung, auf die Sommermonate – und traditionell fährt man hier in die klassische Sommerfrische.
Vorzugsweise wird der Familienurlaub an Strand und Meer verbracht, während kinderlose Paare oder solche, deren Kinder schon aus dem Haus sind, vermehrt auf individuelle Musik-, Kunst- und Genussreisen setzen. Doch egal, ob Opern-Kanalkreuzfahrt in Bella Italia oder Wellness-Spa an der Ostsee – eins steht vor jeder Reise an: das Packen. Natürlich lässt sich vieles, was dann doch vergessen wird, unterwegs einkaufen, und manches vor Ort Erstandene dient sogar als lieb gewonnenes Souvenir, etwa der schicke Bikini aus der Strandboutique oder der traditionelle Strohhut vom fliegenden Händler. Wenn es allerdings um die Reiseapotheke geht, sollte man lieber vorsorgen – zum einen ist nicht sichergestellt, dass man im Bedarfsfall das benötigte Medikament vor Ort zeitnah erwerben kann, etwa an Sonn. oder Feiertagen, oder es ist im schlimmsten Falle nicht lieferbar – ob durch neuerliche, verschärfte Produktions- und Lieferengpässe, die selbst Hustensäfte oder Nasensprays für Kinder betreffen.
Was gehört in die Reiseapotheke?
Wenn Sie oder ein Mitglied Ihrer Reisegruppe auf verschreibungspflichtige Medikamente angewiesen sind, sollten Sie vor dem Urlaub einen entsprechenden Arztbesuch einplanen, um sich zu bevorraten. Aber auch, wenn Sie regelmäßig sogenannte „Over-the-Counter“-Präparate einnehmen, also freiverkäufliche, aber apothekenpflichtige Medikamente, empfiehlt sich die Bevorratung. Hierunter fallen beispielsweise bestimmte Heuschnupfenmittel wie Antihistaminika, Mittel gegen Kopf-, Gelenk- oder Regelschmerzen oder leichte Bedarfsmedikation bei Schlafschwierigkeiten. Zudem ist es ratsam, im Urlaub auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein, das heißt: Sonnen- und Insektenschutz gehören ebenso in die Reiseapotheke wie Mittel gegen Magenverstimmungen oder plötzlich auftretende Erkältungen, also Heil- und Pflegemittel für Auge, Nase und Ohr – denn schließlich möchte man sich ja von Ärgernissen wie juckenden Augen oder einer tropfenden Nase nicht die schönste Zeit des Jahres verderben lassen!
Gerüstet für alle Fälle
Darüber hinaus ist es sinnvoll, die Reiseapotheke dem Urlaubsziel anzupassen. Auf der Bergwanderung wird man vermutlich eher Blasenpflaster benötigen als auf der Kreuzfahrt – wobei man hier auch den Landgang in pittoresken Altstädten nicht unterschätzen sollte, deren Kopfsteinpflaster oftmals recht unvorhergesehene Ansprüche an die Füße stellt. Ein kleines Erste-Hilfe-Set, bestehend aus Pflastern und Verbandmitteln, gehört ebenfalls ins Reisegepäck. Weitere nützliche Reisebegleiter sind kleine Helfer wie Ohrenstöpsel – schließlich weiß man nie, ob einen die Baustelle nicht doch gerade vor dem eigenen Hotelfenster erwischt. Handdesinfektion ist unterwegs immer dann praktisch, wenn kein uneingeschränkter Zugang zum Händewaschen besteht, und auch ein Necessaire mit Schere(n), Nagelfeile bzw. -knipser und Multifunktionsmesser hat sich auf Reisen bewährt. Eine kleine Sandpapierfeile im Portemonnaie konnte unterwegs schon so manch eingerissenen Fingernagel und damit die Stimmung retten, ohne auf Tricks wie die Fugen von Keramikfliesen zurückgreifen zu müssen, ein Ersatzhaargummi bändigt nicht nur windzerzauste Mähnen, sondern ist ein willkommener Helfer in diversen kleinen Notfällen, was auch für Taschen- und Feuchttücher gilt.
Wer so ausgerüstet ist, kann sich im Urlaub auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist: Entspannung, Inspiration und Genuss und sorgenfrei leben wie der sprichwörtliche Gott in Frankreich – ob nun im eigenen Chalet in den Alpen, auf einer individuell gecharterten Yacht oder mit All-inclusive Service in der Ferienvilla am Meer.