Rundreise Südafrika: Kapstadt – Winelands – Walker Bay – Garden Route – Shamwari Game Reserve

 

Endlich…. durch das beschlagene Flugzeugfenster erkennen wir die Umrisse Kapstadts: Malerisch eingebettet zwischen Tafelberg und Waterfront liegt es da und erwartet uns. Das Kapstadt-Stadion dominierte das Bild aus der Vogelperspektive und erinnert kurz an ein Ufo, das Außerirdische wohl vergessen haben müssen.
Unsere Freude ist riesig, als die Räder des Flugzeuges südafrikanischen Boden berühren. Sanft setzt der Vogel auf und kurze Zeit später saugen wir die heiße, afrikanische, würzig duftende Luft tief in unsere Lungen – zum ersten Mal in unserem Leben, einer unserer größten Träume wird gerade wahr! Ein unglaublicher Glücksmoment…Wir gönnen uns einen Ford Ranger XLT als Mietwagen. Die Übernahme geht prompt und ohne Probleme von statten und wir fahren los Richtung Unterkunft, dem exklusiven 5-Sterne Boutique Hotel „Twelve Apostels“ direkt am Meer in Camps Bay. Zwei Nächte werden wir hier bleiben.

Relax at "Twelve Apostles" Rock Pool
Entspannen am „Twelve Apostles“ Rock Pool

Im Restaurant „AZURE“ entscheiden wir uns für den Catch of the day: Malaiisch gewürzte Miesmuscheln mit Dill Blini an Vanille Purée und Mung Bohnen mit einem Hauch Knoblauch. Der korrespondierende Wein, ein Glenwood Grand Duc Chardonnay von 2013, mundet hervorragend. Wir krönen dieses Dinner mit einer legendären Vanilla Crème Brûlée. So also schmeckt AFRIKA… delicious!

Sundown at "Grootbos Resort"
Sonnenuntergang im „Grootbos Resort“

Die Leopard Bar lockt mit einem Sundowner – es ist nicht der vorzügliche „Vanilla Chocatini Cocktail“, ein Martini mit Stolichnaya Vanilla Vodka und weißer Crème de Cacao, garniert mit Schokoflöckchen und Maraschino Kirschen, der uns berauscht, sondern viel mehr der unbeschreibliche Anblick des riesigen Feuerballs, der vor unseren Augen von brennendem Orange bis ins tiefe Purpur im atlantischen Ozean versinkt.

Am Morgen des nächsten Tages fahren wir zum sagenumwobenen Tafelberg und schweben mit der Seilbahn hinauf. Der Tafelberg ist berüchtigt für seine Wetterumschwünge. War es unten noch brütend heiß, so fegt oben ein eisiger Wind über uns hinweg. Wir waren gewarnt und hatten warme Sachen eingepackt. Das Plateau liegt auf etwa 1000 m und an manchen Tagen stürmt es oben so heftig, dass der Seilbahnbetrieb eingestellt werden muß. Nicht so bei uns – in nur fünf Minuten sind wir oben und blicken auf die Innenstadt und die dahinter liegende Tafelbucht mit Robben Island. Im Nordwesten liegt Signal Hill mit dem Lions Head. Im Westen erspähen wir Camps Bay, Clifton und sogar unser wundervolles Hotel.
Die Dassies, possierliche Nagetiere, die hier überall rumwuseln, amüsieren uns. Witzigerweise sind die Elefanten die nächsten Verwandten dieser Tiere. Ansonsten leben hier Libellen, Eidechsen, ungefährliche Schlangen und andere Kleintiere. Die Seilbahn bringt uns sanft wieder nach unten.
Wir erkunden das historische Zentrum Kapstadts und entscheiden uns zum Lunch für eines der köstlichen Fischgerichte in einem Restaurant an der Waterfront, in dem einige Einheimische speisen. Eine gute Wahl!

biological food at "Babylonstoren"
Beste Bio-Küche im „Babylonstoren“

Am dritten Tag führt uns unsere Reise in die 60 km entfernten Winelands. Das luxuriöse Farmhotel „Babylonstoren“ in Paarl ist eine Kapholländische Farm mit Weinbergen und Obstgärten, umgeben von den markanten Bergen des Drakenstein-Tals mit einem besonders gut erhaltenen Gehöft aus dem Jahr 1690. Ein varietätenreicher Obst- und Gemüsegarten versorgt das exzellentes Restaurant. Wir haben uneingeschränkten Zugang zu Farm, Spa und Fitnessstudio. Mit ringsum freundlichen Gesichtern und umgeben vom täglichen Lebensrhythmus der Farm fühlen wir uns wie zuhause. Die gereichten Speisen hier tendieren zur Schlichtheit mit kulinarischem Schliff. Die Mahlzeiten sind kreativ zubereitet, aber immer klar in der Struktur. Gemüse und Früchte kommen täglich direkt frisch aus dem Garten und werden oft in ihrer Schale serviert.
Pflücken, säubern, servieren… das ist das Prinzip, wonach sich die Küche hier richtet. Das Essen spiegelt die Farben der Jahreszeiten wieder: Orangensalat mit Kürbis, Möhren und einer Handvoll Granatapfelkernen… Lecker! „Bio und Back to Nature“ wird hier wahrhaft gelebt. Zwei Nächte gastieren wir hier an diesem bezaubernden Ort.

Am fünften Tag erreichen wir nach dreistündiger Fahrt das malerische Walker Bay. Die Reise führt uns entlang der spektakulären Küste über die „Scenic Road“ mit Stopp in Bettys Bay, wo wir belohnt werden mit einem Besuch bei einer Pinguinkolonie. Von einem Holzsteg aus beobachten wir die kleinen, tollpatschigen Pinguine aus der Nähe und sind verzückt.

Presidential Suite at "Twelve Apostles"
Präsidentensuite im „Twelve Apostles“ bei DOMIZILE REISEN

Zwei Nächte bleiben wir im „Grootbos Private Nature Reserve“, der Heimat der „Marine Big 5“ – Wale, Haie, Delfine, Robben und Pinguine. Der Name Grootbos bedeutet auf Afrikaans „großer Wald“ und ist auf den alten Milkwood Wald auf dem Gelände zurückzuführen. Milkwood Bäume können über 1000 Jahre alt werden. Ihre knorrigen, moosbehangenen Zweige schaffen eine zauberhafte Atmosphäre, die entspannend und mystisch zugleich wirkt. Eingebettet in diesen Wald liegen die exklusiven 5-Sterne-Unterkünfte von Grootbos. Alle Unterkünfte und Lodges bieten eine atemberaubende Aussicht über die mit Fynbos bewachsene Ebene bis hin zu der funkelnden Walker Bay, einem Schutzgebiet für Wale.
Grootbos ist jedoch weit mehr als Luxusunterkunft und Naturerlebnis. Mit unserem Aufenthalt auf Grootbos unterstützen wir die Grootbos Stiftung im Naturschutz und bei der Förderung nachhaltiger, naturnaher Lebensgrundlagen in den regionalen Gemeinden. Diese Grundphilosophie von Naturschutz in Verbindung mit sozialen Entwicklungsprojekten hat Grootbos zu einem preisgekrönten Vorbild im nachhaltigen Tourismus gemacht.

„Tsala Treetop“ at DOMIZILE REISEN
„Tsala Treetop“ bei DOMIZILE REISEN

Am siebten Tag reisen wir weiter zur traumhaften Küste der Gardenroute. An der eindrucksvollen Felsküste der Gardenroute wechseln sich steile Felsklippen mit malerischen Buchten und breite Sandstrände mit dichtem Regenwald ab. Zahlreiche Flüsse schlängeln sich in weiten Bögen durch die grüne Küstenebene und münden schließlich im Indischen Ozean.
Wir kommen an in der außergewöhnlichsten Unterkunft, die wir jemals bewohnen durften: Mit einer einzigartigen Aussicht auf den Wald über den Baumwipfeln empfängt uns dieses Anwesen, nur 10 km von der Plettenberg Bay entfernt. „Tsala Treetop“ ist mit stilvollendetem Interieur, einem 24-Stunden-Zimmerservice sowie kostenfreiem WLAN im gesamten Gebäude ausgestattet – und zwar ÜBER den Bäumen wohlgemerkt! Wir genießen eine eigene Außenterrasse und einen kleinen privaten Infinity-Pool. Unser Wohnzimmer mit Kamin bereitet uns einen super romantischen Abend und unser Schlafzimmer bietet uns Aussicht auf die Baumkronen und lässt uns träumen wie nie zuvor…

Am achten Tag tauchen wir nach 3,5 stündige Fahrt ein ins Shamwari Game Reserve, eine faszinierende Welt. Das private, malariafreie Wildreservat gilt als preisgekröntes Naturschutzgebiet, wo Luxus und Natur harmonisch verschmelzen. Hier endlich soll nun unser Safari-Traum sich erfüllen. The Big 5 – Morgen werden wir sie hoffentlich sehen…

Noch vor dem Morgengrauen geht es los. Aufgeregt verlassen wir das Camp im offenen Geländewagen mit Ranger und Spurenleser und begeben uns auf die Suche nach Elefant, Nashorn, Löwe, Leopard und Büffel. Es ist empfindlich kalt, sodass wir froh über unsere warme Kleidung sind.

see leopards at DOMIZILE REISEN Safari
freilebender Leopard auf DOMIZILE REISEN Safari

Wir erspähen erste Wildtiere: Eine Herde Impalas sprengt davon. Haben wir sie aufgescheucht oder ein Räuber, der ihnen ans Leben will? Elegant und unglaublich schnell fliehen sie. Abrupt stoppt der Ranger auf Kommando des Spurenlesers. Wir sehen… nichts. Doch dann nehmen wir etwas wahr, das sich schleichend voran bewegt. Ein Leopard! Er schleicht aus dem Gebüsch und gibt sicher uns die Schuld an seinem geflohenen Abendessen und seinem leeren, knurrenden Magen. Er beachtet uns nicht und trollt von dannen. Wir fahren weiter. Lange sehen wir nur den aufgewirbelten Staub, den unser Jeep hinter uns aufsteigen lässt. Müdigkeit macht sich breit.

wild elephants on jeep safari
Elefanten während der Jeep-Safari

Es wird zusehends wärmer und das Licht ändert sich von rosa in gelb. Doch dann wird es wieder spannend: Wir treffen auf eine Elefantenherde, bestehend aus mehreren Kühen und zwei Elefantenbabys. Sie blockieren den Weg. Eine der Kühe fängt an, wütend mit den Ohren und dem Rüssel zu schlagen. Wir stören sie offensichtlich. Sie kommt auf uns zu und wir merken, das hier ist WILDLIFE und nicht Zoo, denn der Ranger tritt aufs Gas, was das Zeug hält! Die Elefantenkuh stapft uns noch kurz wütend hinterher, hält aber dann inne, kehrt um und widmet sich dann wieder ihrem Baby. Unser Puls ist noch erhöht, als wir nahe eines Wasserlochs halt machen. Wir beobachten Vögel, Zebras und Giraffen, die sich am Wasser laben und sich nicht stören lassen durch uns. Friedlich ist dieses Bild. Wir empfinden großes Glück und Dankbarkeit, diesen Anblick genießen zu dürfen.
Nach dieser aufregenden Pirschfahrt kehren wir in die Lodge zurück, wo schon ein leckeres Frühstück auf uns wartet. Wir verbringen den Tag bis zum landestypischen Nachmittagstee am Pool. Als sich die Sonne langsam dem Horizont nähert und die aufgeheizte Luft abkühlt, wird es Zeit für unsere abendliche Pirschfahrt. Die Tiere erholen sich jetzt von der Hitze des Tages und werden aktiv. Dies ist die beste Zeit, um Wildtiere zu erspähen.

giraffes tower above the trees
Giraffen überragen die Bäume

Der Ranger verlässt die ausgewiesenen Straßen mit dem Geländewagen um direkt in den Busch zu fahren, wodurch die Chance wächst, die Tiere hautnah erleben zu können. Der Wagen rumpelt über unwegsames Gelände. Unserem europäischen Magen bekommt das nicht sonderlich, aber wir werden entschädigt für das flaue Gefühl im Bauch. Denn da steht es, wie für uns hingezaubert: Ein Nashorn! Wir können unser Glück kaum fassen… Wir beobachten den mürrisch erscheinenden, Gras mampfenden Zeitgenossen, der so gar nicht gefährlich, sondern eher träge  wirkt. Der Ranger klärt uns auf, wozu dieses Koloss allerdings im Stande ist, wenn es wütend ist, und welch Schnelligkeit es entwickeln kann. Wir verhalten uns ruhig und zweifeln an keinem seiner Worte.

colored birds in Africa
Afrikas bunte Vogelwelt

Wir sehen noch viele wilde Tiere an diesem Tag und beim Einsetzen der Dämmerung hält der Ranger das Fahrzeug an und überrascht uns mit einem ‚Sundowner’, den er aus der Bordbox zaubert  – einer alten Safari-Tradition. Der Sonnenuntergang in Afrika ist unvergesslich und taucht die Savanne in malerische Farben.
Mit zunehmender Dunkelheit benutzt unser Ranger die hellen Scheinwerfer, um nachtaktive Tiere aufzuspüren. Das Licht der Suchscheinwerfer wird von den Augen der Tiere reflektiert, sodass wir auch kleine Lebewesen erspähen können.
Hunger macht sich langsam breit bei uns. Voller Eindrücke freuen wir uns auf unser Dinner. Kein Abendessen auf Safari gleicht dem nächsten. Unser Ranger verspricht uns ein kulinarisches Highlight. Er gesellt sich zu uns und den anderen Gästen, sodass wir die Erlebnisse des Tages gemeinsam besprechen können. Man hat draussen unter sternenklarem Himmel für uns gedeckt. Verführerisch riecht es nach Barbecue. Ein Lagerfeuer knistert und die Atmosphäre könnte romantischer nicht sein.
Die Schüsseln und Platten sind üppig gefüllt und belegt. Wir sind gespannt und tun uns auf. Es sind verschiedene Fleischsorten und Gemüse, aber es gelingt uns nicht, zuzuordnen, was wir da eigentlich gerade genießen dürfen. Jedenfalls schmeckt es köstlich! Der Ranger schmunzelt ob unserer Versuche, zu erraten, was wir zu uns nehmen. Dann lüftet er das Geheimnis. Uns wird köstlichst gegrilltes Impala-Filet, Kudu-Rücken und Straußen-Steaks gereicht, alles verschieden mariniert. Die Konsistenzen der Fleischsorten könnten verschiedener nicht sein – von feinfaserig hellrot bis dunkelrot mit ganz feinem Lebergeschmack erleben wir Gaumenhochgenuß pur! Eine Sorte hellen Fleisches verrät er uns vorerst noch nicht. Es schmeckt irgendwo zwischen Kalb und Huhn, aber ist von der Konsistenz her völlig anders. Weich, saftig, zart, aber auch irgendwie bissfest. Eingelegt in Zwiebeln, Öl und Knoblauch, scharf mit Buschpfeffer abgeschmeckt, findet es unseren Beifall. Der Ranger lüftet das Geheimnis und wir erfahren, dass es sich um Giftschlangen-Filet handelt und sind hin und weg, wie fein und vielfältig doch Afrikas Küche ist. Dazu gönnen wir uns einen roten Shiraz „Kleine Zalze Family Reserve“ aus dem guten Weinjahr 2010.

Noch lange sitzen wir still unter dem Sternendach, lassen den letzten Abend ausklingen und hängen unseren Gedanken nach. Der Traum Südafrika wurde wahr für uns – noch schöner und erlebnisreicher, als wir ihn uns erträumt hatten. Schon am nächsten Morgen werden wir nach anderthalb Stunden Fahrt in Port Elizabeth ankommen, von wo aus wir unseren Rückflug nach Deutschland antreten.

Und ja, es ist wirklich so: Afrika verzaubert einen. Wir sind verliebt in dieses Land und werden sicher wieder kommen!

Alle Villen Südafrika auf einen Blick.

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