Verdi-Festival in Parma 2019

Unsere Reise zum Verdi-Festival nach Parma in 2019 war auch in diesem Jahr ein großer Erfolg.

Eine kleine Gruppe von 10 kulturinteressierten Personen traf sich am späten Nachmittag des 03. Oktober im Grand Hotel La Ville im Stadtzentrum von Parma und wurde von mir mit einem Proseccoempfang begrüßt. Das gegenseitige Kennenlernen war spannend, denn die Teilnehmer/innen kamen aus Deutschland, aus Österreich sowie aus der Schweiz.

Der erste Abend war gleich der Oper gewidmet, denn nach dem Aperitivo haben wir einen kurzen Spaziergang vom Hotel zum Teatro Regio gemacht und auf besten Plätzen die Oper NABUCCO gesehen.

Teatro Regio in Parma während der Pause
Teatro Regio in Parma 

 

 

 

Teatro Regio in Parma
Teatro Regio in Parma

Die Inszenierung mit einem deutlichen Bezug zur aktuellen Flüchtlingssituation war ebenso ungewöhnlich wie herausfordernd. Das Publikum hat die Inszenierung und die Leistungen der Darsteller/innen mit langem Applaus gewürdigt.
Es ist der Begeisterung des Publikums und der Empathie des Dirigenten Francesco Ivan Ciampo zu verdanken, dass der berühmte Gefangenenchor mit dem Titel „Va, pensiero, sull’ali dorate“ gleich zwei Mal hintereinander vorgetragen wurde und jedem in unserer Gruppe Gänsehautmomente beschert hat.
Den schönen Abend haben wir dann bei einem Glas Wein in der Hotelbar mit ausführlicher Diskussion über die Inszenierung ausklingen lassen.

Bei der Planung unserer Reise zu den Verdifestspielen steht nicht nur die Musik im Fokus, sondern auch das umfangreiche Kulturangebot der Emilia Romagna sowie die reichhaltige Kulinarik des „Food Valley“, denn Parma liegt in der Po-Ebene. Diese Region ist bekannt und berühmt für den Pramigiano-Käse, den Parmaschinken sowie andere italienische Delikatessen wie exzellente Salame, den Culatelloschinken etc.

Unter diesem Aspekt stand der zweite Tag:
Morgens haben wir das Museum und das Labirinto della Masone von Franco Maria Ricci besucht.

franco maria ricci museum
Franco Maria Ricci Kunstsammlung
Thonet Stuhl unikat
Thonet Stuhl


Seine umfangreiche Sammlung von Kunstwerken aus aller Welt ist beeindruckend und auch sein eigenes künstlerisches Schaffen wird in chronologischer Weise dargestellt. Unsere charmante Reiseleiterin Francesca hat uns fachkundig durch das Museum geführt und uns dann eine halbe Stunde Zeit gegeben, um das Labyrinth meistern zu können.

Danach ging es weiter nach Roncole Verdi, wo sich das Geburtshaus des Maestros befindet. Der anschließende Stadtrundgang in Buseto war sehr interessant. Dieser Ort ist besonders, weil er hat so viel mit Verdi´s Leben zu tun.
In der Villa Verdi hat er seinen Lebensabend verbracht, wo hingegen er sich geweigert hat, das markante Gebäude Teatro Verdi zu betreten. Seiner Meinung nach sollten Gebäude erst nach dem Tod einer bedeutenden Person benannt werden und nicht schon zu Lebzeiten.
Das Centro Storico von Buseto hat einen mittelalterlichen Charakter mit den wunderschönen Arkaden zu beiden Seiten der Hauptstrasse. Versteckt in den unzähligen Hauseingängen befindet sich der Eingang zu einem Restaurant, dass Sie unbedingt besuchen sollten. Es heißt Salsamenteria Baratta und dort können Sie die für die Region typischen kalten Platten mit Schinken, Salami und Speck (Lardo) essen und den noch typischeren moussierenden Rotwein LAMBRUSCO trinken. Dieser wird in Porzellantassen ausgeschenkt und so lautete der Trinkspruch beim gemeinsamen Essen: „Hoch die Tassen“ und wir haben alle bei guter Stimmung die Mahlzeit sehr genossen.

Genießen auf Italienisch
Genießen auf Italienisch
Teatro Verdi vom 3. Rang
Teatro Verdi vom 3. Rang

Anschliessend gingen wir gestärkt in die Vorstellung von AIDA in das kleine Teatro Verdi mit nur 300 Plätzen. Die kunstvolle Inszenierung von Zeffirelli stand in starkem Kontrast zu der Inszenierung am Vortag und hat uns begeistert. Allein die Inszenierung ist ein Kunstwerk für sich und wir hatten Glück, dass wir diese sehen konnten, denn Sie wurde nur für das Jahr 2019 wieder aufgelegt. Leider konnte Zefferelli es selbst nicht mehr miterleben, denn am 15. Juni 2019 ist er in Rom im Alter von 96 Jahren verstorben.

Am nächsten Tag stand der kulinarische Genuss des „Food Valley“ im Vordergrund. Morgens ging es gleich los in eine Käserei, in der Parmesankäse hergestellt wird. Wer die italienische Lebensart kennt, kann sich vorstellen, dass das Wort PARMESANKÄSE bei weitem nicht ausreicht, um einerseits die hohe Qualität des Produkts und zum anderen den Stolz der Hersteller auf ein besonderes Lebensmittel zu beschreiben.
PARMIGIANO REGGIANO soll es mindestens sein.

Käserei Reifelager
Käserei Reifelager

Und das zu recht, denn der unter strengen Auflagen und ständigen Kontrollen hergestellte Käse trägt das DOP-Siegel und ist ein Lebensmittel mit EU-weiter geschützter Ursprungsbezeichnung. Beeindruckend sind die Reifekammern der Käserei, wenn man sich vorstellt, dass dort über 1000 Laibe des begehrten Käse nach ca. 24 bis 48 Monate Reifezeit auf die Auslieferung warten.

Stadtrundgang in Parma
Stadtrundgang in Parma
Teatro Farnese
Teatro Farnese


Nach der Verkostung des Parmigiano unterschiedlicher Reifegrade ging es dann zurück nach Parma. Francesca hat uns während eines höchst interessanten Spaziergangs bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen von über 20 Grad einige Highlights im Stadtzentrum näher gebracht. Den Dom, das Baptisterium und das Teatro Farnese. Wenn sie mehr über diese bedeutenden Bauwerke erfahren wollen, empfehle ich, unsere nächste Reise zu den Verdifestspielen im Oktober 2020 zu buchen.

Der Abschlußevent der Reise war ein Degustationsmenue im Ristorante Parizzi – dem einzigen Restaurant in Parma mit MichelinStern. Wir waren begeistert von der exzellenten Qualität des Essens und den korrespondieren Weinen sowie von dem besonderen Ambiente des Lokals.
Die ausgelassene Stimmung war der perfekte Rahmen, sich noch einmal intensiv auszutauschen über die Eindrücke der vergangenen Tage mit viel Musik, Kultur und kulinarischen Genüssen.

Alle Teilnehmer/innen haben sich bei mir herzlich bedankt für dieses erlebnisreiche Wochenende und sich mit einem „a la prossima volta – bis zum nächsten Mal“ verabschiedet.

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