Ferienvilla Provence

Immer, wenn ich das Wort „Provence“ höre, dann sehe ich unweigerlich unendliche Lavendelfelder vor mir und rieche förmlich diesen wunderbaren, verführerischen Duft. Aber auch die Kräuter der Provence, die in der Regel aus Bohnenkraut, Thymian und Rosmarin bestehen, kommen mir in den Sinn. Ich selbst habe Lavendel und Rosmarin im Garten, und wenn ich mit meiner Hand über diese Büsche streiche, dann lassen mich diese Gerüche in die wunderbare Region Frankreichs träumen, die die beschauliche Ruhe im hügeligen Hinterland – als Kontrast zum Glamour an der Küste ausstrahlt. Die Provence, ein Genuss für die Sinne.  

Auch wenn man die Provence, die zwischen dem Rhônetal und Italien liegt, mit dem Flugzeug zum Beispiel aus München gut erreichen kann, denn die Flughäfen Aix-en-Provence und Marseille liegen ca. 60 km und Avignon ca. 35 km entfernt, so haben wir uns entschieden, mit dem privaten PKW anzureisen. Zugegeben, die ca. 960 km von München in unsere Ferienvilla Grenache waren nicht ganz ohne, aber wenn man bedenkt, dass man bei einer nahezu gleichen Kilometer-Zahl von München nach Flensburg unterwegs ist, dann ist die Provence doch gar nicht so weit.  Wir hatten uns für die Ferienvilla Grenache entschieden, weil für uns die Kombination aus Ferienvilla und Hotel genau das richtig schien. Und so fuhren wir Anfang Juli, denn ich wollte unbedingt die Lavendelblüte erleben, ganz früh morgens von München via Liechtenstein, Lausanne, Grenoble in die wunderschöne Provence.

Nach ca. 9-stündiger Fahrt, wir hatten allerdings auch drei Pausen unterwegs gemacht, entdeckten wir unsere Ferienvilla (oder besser unsere Hotelvilla) inmitten der Weinberge der Domaine de Marie in der Region Luberon, und sie war noch romantischer, als wir es uns vorgestellt hatten. Sie hat den typisch französischen Charme kombiniert mit dem modernen Flair.  Sie sollte uns genau die Ruhe und Entspannung geben, die wir gesucht hatten.  Und Ruhe war genau das Stichwort, denn nach der langen, aber durchaus angenehmen Autofahrt wollten wir nur noch die Koffer auspacken, ein leichtes Abendessen zu uns nehmen und dann den Tag ausklingen lassen.

Als wir am Morgen erwachten, war diese Ruhe schon fast unheimlich oder sagen wir besser: „ungewohnt“, aber herrlich. Wir nahmen schon die erste Tasse Kaffee in unserer Villa ein, die auch eine vollausgestattete Küche hat, bevor wir uns auf den kurzen Spaziergang durch die Weinreben aufmachten, um den Frühstücksservice des kleinen, exklusiven dazugehörigen Hotels zu nutzen. Wir wurden wieder sehr herzlich willkommen geheißen und so konnte der Tag beginnen….  

Nach einem ausgiebigen Frühstück haben wir uns vom Hotel (gegen ein kleines Entgelt) Fahrräder ausgeliehen und sind in den Ort von Ménerbes, das zu den schönsten Dörfern Frankreichs gehören soll und schon Künstler wie Picasso in seinen Bann zog, gefahren. Es liegt ca. 3 km von unserer Ferienvilla entfernt und somit für den Anfang keine allzu große Herausforderung. Ménerbes ist auch bei Wein- und Trüffelliebhaber bekannt. Das Maison de la truffe et des vins du Luberon, dass sich auf der steilen Höhe  derbefestigten Burg befindet, ist bekannt für seinen berühmten Wein. Bei einem atemberaubenden Ausblick, einem leichten Mittagsessen und einem Glas Weißwein waren wir uns einig: „Das muss das Leben von Gott in Frankreich“ sein…

Da wir nun durchaus Gefallen an der Radtour gefunden hatten, machten wir uns am nächsten Tag auf nach Lacoste. Dieser Ort liegt ca. 8 km von unserer Ferienvilla entfernt und hat einen ganz charmanten Charakter. Und wie schön es war Markttag! Ich liebe es, auf den lokalen Märkten einkaufen zu gehen. All die liebevoll dekorierten Stände mit Früchten, Gemüse und Blumen (natürlich auch Lavendel in allen Variationen) ließ unsere Herzen höherschlagen. Lacoste ist im Sommer auch Festspielort. Wir kauften mit musikalischer Untermalung ein, denn überall im Dorf hört man Musik. Wir ließen uns inspirieren und besorgten uns einheimischen Käse, Weißbrot und Wein, packten alles in unseren Fahrradkorb und nach der Rückkehr in unsere Ferienvilla genossen wir auf unserer Terrasse die wohlverdiente französische Brotzeit.  

Voller Vorfreude sollte sich heute alles um den Lavendel drehen. In dem kleinen Ort Coustellet, im Herzen des Luberon, das von unserer Ferienvilla, die übrigens auch von Lavendelbüschen umgeben ist, nur 8 km entfernt liegt, befindet sich das „Musée de la Lavande inmitten von Lavendelbüschen und Olivenbäumen. Das Lavendelmuseum war eine perfekte Einstimmung, denn hier erfuhren wir alles rund um die Lavendelpflanze – von der Geschichte bis hin zu den Heilkräften. Nachdem wir gut informiert waren, wollten wir die endlosen Felder bestaunen. Wir machten uns auf nach Sault, dass 40 km von Coustellet entfernt liegt. Warum gerade Sault? Weil Sault auch die „Lavendelhauptstadt“ genannt wird, und wir den 4 km langen Rundgang durch die Lavendelfelder gehen wollten – es war einfach unbeschreiblich. Diese Farben, dieser Duft….und was das Ganze noch interessanter machte, ist, dass man stets Schilder findet, die die  unterschiedlichen Pflanzenarten erklären und auch Informationen über den jeweiligen Destillationsvorgang geben. Bestens aufgeklärt kauften wir in einem der vielen kleinen Läden Lavendelöl, Lavendelseife und einiges mehr, probierten sogar ein Lavendeleis, bevor wir uns wieder auf den Weg in unsere Ferienvilla machten. Bei einem Glas Wein und immer noch betörend von dem Duft ließen wir den Tag auf unserer Terrasse ausklingen.

 

Da es heute ein ausgesprochener, heißer Tag werden sollte, entschieden wir uns, unsere Ferienvilla in vollen Zügen zu genießen. Die Villa, die bereits aus dem 18. Jahrhundert stammt, wurde liebevoll restauriert und bietet mit 5 Schlafzimmern Platz für bis zu 10 Personen. Der Garten mit den zahlreichen mediterranen Duftpflanzen, den Sonnenliegen und dem eigenen Pool lädt geradezu zum Träumen ein. Und nach so einem Entspannungstag erlaubten wir uns noch ein köstliches Abendessen in dem unweit entfernten Hotelrestaurant inmitten der Weinberge. Ich glaube, ich erwähnte es bereits: „ein Leben wie Gott in Frankreich“.      

Eine Stadt wollten wir während unseres Aufenthalts in der Provence auf jeden Fall noch besuchen, Aix-en-Provence.  Aix-en-Provence liegt ca. 76 km von unserem Feriendomizil entfernt und nach etwas mehr als einer Stunde Autofahrt erreichten wir das Städtchen Aix-en-Provence im Herzen der Provence. Die pastellfarbenen, teils windschiefen, aneinander gedrängten Häuser versprühten einen ganz besonderen Zauber. Im Zentrum von Aix-en-Provence stießen wir gleich auf den Bauernmarkt, der jeden Vormittag stattfindet. Bevor wir uns den Ort etwas genauer ansahen, kehrten wir in eines der vielen Cafés am Rande des Marktes ein und ließen – bei einem Aperol, das Markttreiben auf uns wirken. Ein Muss für alle Kunstliebhaber ist das ehemalige Atelier von Paul Cézanne, der in Aix-en-Provence geboren wurde. Wenn man nun die Landschaft und diesen Ort ein klein wenig kennengelernt hat, weiß man, was diesen Maler so inspiriert hat. Nach unserer Besichtigung des Ateliers schlenderten wir über die Cours Mirabeu, die bekannteste Flaniermeile von Aix. Wir hatten Glück und vergaßen etwas die Zeit, denn just heute säumte ein Textil- und Kunstmarkt die gut 500 Meter lange Allee, die von prächtigen Fassaden der historischen Herrenhäuser gesäumt wird. Gerne hätten wir uns auch noch das viel gelobte Kunstmuseum angesehen, aber leider kamen wir zu spät. Dann beim nächsten Mal….  

Mit vielen neuen Eindrücken und dem Versprechen: „Wir kommen wieder“ ging es heute wieder zurück in die Heimat. Der Duft von Lavendel wird uns sicher noch lange an diese wunderschöne Zeit in unserer Ferienvilla in der Provence erinnern.

 

 

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