Ferienvilla am Gardasee

Lago di Garda – bei diesen Worten träume ich mich in kleine, charmante Ortschaften, rieche den Duft von Zitronenbäumen und schmecke förmlich die zahlreichen köstlichen Pizza- und Pasta Variationen in Verbindung mit einem vollmundigen, fruchtigen Qualitätswein vom Gardasee. Ja, ich denke unweigerlich an wunderbare Tage an dem See, der zwischen den Alpen im Norden und der Po-Ebene im Süden so fantastisch eingebettet liegt. Der Gardaseegilt für die Münchner ja schon fast als „Naherholungsgebiet“, denn von München aus erreicht man zum Beispiel die Stadt Riva del Garda, mit dem Auto in 380 km, daher eignet sich der Gardasee auch perfekt für ein verlängertes Wochenende.  Ich weiß noch, als ich mit 18 Jahren gerade drei Monate meinen Führerschein hatte, war mein erstes Ziel – der Gardasee. Es war alles sehr aufregend. Ich verspürte Freiheit, denn ich fuhr mit dem eigenen Auto (einen ferrari-roten Fiat Panda) und ohne Eltern nach Italien. Es war eine so unbeschwerte Zeit in Bella Italia, an die ich mich immer wieder gerne erinnere.  Selbstverständlich ist die Gardasee-Region auch mit dem Flugzeug erreichbar – Verona ist der nächstgelegene Flughafen vom Gardasee; der Flughafen Mailand-Malpensa befindet sich ca. 150 km vom Südufer des Gardasees entfernt.

Auch wenn ich nach meinem ersten Trip noch mehrfach einen (Kurz-)Urlaub am Gardasee verbracht hatte, war ich immer wieder voller Vorfreude auf unbeschwerte Tage. Nun war es wieder soweit, im Juli wurde der beliebte See in Oberitalien wieder zur kleinen Auszeit für uns – und das in einer ganz bezaubernden Ferienvilla.  

Laut Beschreibung hatten wir uns gleich in die Ferienvilla Fasanella, die am Hang oberhalb von Gardone Riviera am Westufer des Gardasees liegt, verliebt. Doch würde die Ferienvilla auch das halten, was sie versprach? Nach ca. 4,5 Stunden Fahrzeit von München viaInnsbruck, Bozen, Trient lag sie da, unsere Ferienvilla auf Zeit, und sie war noch schöner, als wir es uns vorgestellt hatten. Uns fiel sofort dieser atemberaubende Blick auf den Gardasee auf.

Wir wurden sehr herzlich empfangen und wussten sofort, dass wir uns hier sehr wohlfühlen würden. Aber nicht nur der herrliche Ausblick der Ferienvilla war wunderbar, sondern auch, dass wir nach einem ca. 50 Meter weiten Fußweg drei fantastische lokale Restaurants vorfinden würden. Doch bevor wir ans Abendessen dachten und unsere Koffer auspackten, wollten wir erst einmal unsere Ferienvilla erkunden. Die Villa Fasanella bietet Platz für max. 8 Personen und man spürt in allen Räumen ein warmes Wohlfühl-Ambiente. Die großen, zum Teil bodenlangen Fenster bieten nicht nur einen fantastischen Ausblick auf den Gardasee, sondern auch in einen großen, sehr gepflegten Garten mit mediterranen Pflanzen und einem 5 x 10 großen Pool, der zum Entspannen nur so einlädt, – einfach herrlich.

Gegen 19 Uhr machten wir uns auf unseren kurzen Fußweg ins Restaurant Il Giglio, das für Fisch- und Meeresfrüchte-Gerichte bekannt ist. Als Vorspeise bestellten wir eine Fischplatte, die ganz frisch und hervorragend zubereitet war, und als Hauptspeise genossen wir Spaghetti mit Meeresfrüchten. Wir erlaubten uns zu zweit eine Flasche Wein, da unsere Ferienvilla ja fußläufig entfernt lag. Ein wunderbarer Anreisetag am Gardasee ging viel zu schnell zu Ende.  

Das Frühstück nahmen wir ausgiebig und bei herrlichem Sonnenschein auf der großzügigen Terrasse ein und beobachteten ganz entspannt das bereits bunte Treiben auf dem Gardasee.  Um uns erst einmal so richtig einzugewöhnen, genossen wir heute die unmittelbare Gegend rund um das mondäne Städtchen Gardone-Riviera, das auch als Cote d’Azur des Gardasees genannt wird, weil hier viele Villen mit prächtigen Gärten die Straßen säumen – (Ferien-)Villen unter anderem auch von einigen Filmstars. Den wunderbaren Farben und Düften von Jasmin Sträuchern und Oleanderbüschen konnten wir uns nicht entziehen und nun war uns auch klar, warum diese Gardasee-Region auch „Zitronen- oder Limonenriviera“ genannt wird. Wir schlenderten durch die kleinen Gassen und gönnten uns eine kleine Rast in einer der vielen stilvollen Cafés bei einem typischen italienischen Eisbecher, bevor wir uns auf den Weg in den bekannten Botanischen Garten Giardiono Botanico Hruska machten. Arthur Hruska, der Gründer, legte 1910 auf seinem 15.000 qm großen Grundstück den Grundstein für diesen außergewöhnlichen Garten. Auch wir waren von der fantastische Floravielfalt (es sollen wohl bis zu 3000 verschiedene Arten sein) und dies in Kombination mit zahlreichen Kunstwerken von internationalem Künstler sehr beeindruckt. Überall kann man es sprudeln und rauschen hören. Der Garten ist auch unter dem Namen „Heller-Garten“ bekannt. In vielen Bereichen erkennt man die Handschrift dieses weltbekannten Künstlers André Heller, der unter anderem durch den Zirkus Roncalli, aber auch mit dem fantastischen Zirkus Afrika-Afrika Berühmtheit erzielte. Nach fast 2 Stunden, die wir in diesem bezaubernden Park verbrachten, ging es zurück in unsere Ferienvilla, die nur ca. 20 Gehminuten entfernt liegt. Wir gönnten uns noch einen Cappuccino auf unserer Terrasse und gegen 19:30 Uhr ging es in die Trattoria Riolet. Bei einer sehr schmackhaften Pasta mit Basilikum Pesto, einem Glas Wein sowie einer wunderbaren Aussicht auf den Gardasee ließen wir den erlebnisreichen Tag Revue passieren.  

An unserem 3.ten Urlaubstag am Gardasee wollten wir eine weitere Perle des Lago di Gardakennenlernen – Salò.  Salò liegt ca. 3 km von unserer Ferienvilla entfernt und gilt als die Modemeile der Region. Dies wurde uns ganz schnell bewusst, als wir durch die einladende Fußgängerzone flanierten und sich eine Boutique an der anderen reihte. Wir bummelten im Anschluss noch über die wunderschöne Uferpromenade mit der mediterranen Vegetation und rundeten unseren Ausflug in einer der hervorragenden Restaurants bei leckeren italienischen Köstlichkeiten ab. Bei einem eindrucksvollen Sonnenuntergang gingen ein ausgesprochen schöner Tag und Abend zu Ende.

Zum Ausflug ins Paradies erklärten wir den heutigen Tag am Gardasee. Von Salò aus nahmen wir die Fähre zur Isola del Garda, die uns in wenigen Minuten zur größten Insel im Gardasee brachte. Sie ist im Privatbesitz der Familie Cavazza, dennoch sind Besuchergruppen herzlich willkommen. Wir hatten die Tickets, die eine Führung durch die Gärten und einen Teil der imposanten Villa (u.a. auch in deutscher Sprache), einem Begrüßungsgetränk und einer Olivenöl-Verkostung beinhaltet, im Vorfeld online gekauft. Nach einem zweistündigen Besuch dieser beeindruckenden Schönheit, reich an Geschichte und Natur und umgeben des kristallklaren Wassers des Gardasees, fuhren wir wieder zurück zu unserem Ausgangsort und in unsere Ferienvilla. Bei einer „italienischen Brotzeit“ mit Oliven, Käse, Schinken, Salami und einem guten Wein genossen wir den lauen Sommerabend auf unserer Terrasse mit dem herrlichen Blick in die untergehende Sonne über dem Lago di Garda.

Der Gardasee ist von Nord nach Süd 56 km lang. Wer den Gardasee mit dem Auto umrunden möchte, der benötigt ohne Zwischenstopp und unter Berücksichtigung der Geschwindigkeitsbeschränkungenfür die 160 km rund 4 Stunden. Wir haben uns heute für eine  Minikreuzfahrt entschieden, den Gardasee von Süd nach Nord erkunden. Wir sind in Saló zugestiegen und erlebten eine neue, beeindruckende Landschaft des Gardasees mit langsam auftürmenden Bergen und den zulaufenden Ufern. An den vielen kleinen Anlegestellen beobachteten wir an Deck und bei einem köstlichen Cappuccino das Treiben der aus- und einsteigenden Gäste sowie das spektakuläre Anlegemanöver in Campione. Dieser Ort ist aufgrund der Fallwinde am Nachmittag ein wahres Eldorado für Surfer und Wassersport aller Art.  Von hier aus ging es zu dem einzigen Abstecher auf der Ostseite des Gardasees – nach Malcesine. Hier, am alten kleinen Hafen, hatten wir das Gefühl, dass das berühmte italienische „Dolce fa niente“ zu Hause sein muss. Bevor die Reise am nördlichen Ende des Gardasees in Riva zu Ende ging, kam es uns vor, an der engsten Stelle des Sees in einem Fjord zu sein, aber die sommerlichen Temperaturen belehrten uns eines Besseren. Von Riva aus fuhren wir ca. 1 Stunde mit dem öffentlichen Bus an der Westküste des Sees entlang zurück zu unserer Ferienvilla. Ein faszinierender Tag neigte sich viel zu schnell dem Ende.

Den vorletzten Tag am Gardasee verbrachten wir bei sehr herrlichem Sonnenschein an unserem Pool und am 300 Meter entfernten Badestrand. Ein Sprung in den See war herrlich erfrischend, aber da gegen Mittag der Strand immer voller wurde, zogen wir uns wieder in unsere Ferienvilla und an unseren privaten Pool zurück. Mit einem spannenden Buch in der Hand und auf der Liege liegend zwischendurch einem Espresso mit einem Stück Tiramisu, war es ein süßer Tag des Nichtstuns.  

Unseren Abreisetag nutzen wir ebenfalls noch als Urlaubstag und entschieden uns, an der Ostküste entlang Richtung Norden zu fahren. Auch hier reihen sich kleine, charmante Orte aneinander wie an einer Perlenschnur. Unser Ziel war Bardolino, denn wir wollten auf jeden Fall noch ein Weingut sowie das Olivenölmuseum besuchen und beide Köstlichkeiten mit nach Hause nehmen. So würden uns die unbeschwerten Tage am Gardasee noch länger und intensiver in Erinnerung bleiben. Eine Woche war wieder einmal viel zu kurz, dennoch waren wir dankbar für wunderschöne Tage, und wir freuen uns schon auf die nächste Auszeit in einer charmanten Ferienvilla am Gardasee.

 

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